Videos Offene Kompetenzregion

Vortragsreihe „Lehre im Wandel. Neue Lehr- und Lernformen mit Blick auf die Kompetenzorientierung"

Das Anliegen der Reihe ist es, über aktuelle Entwicklungen in der Hochschullehre zu informieren und die Lehrenden aller Fachrichtungen bei der Ausrichtung ihrer Lehre und Studiengestaltung auf eine Kompetenzorientierung und die Gestaltung und Begleitung von Lernprozessen zu unterstützen. Die Erfordernisse für eine stärkere Kompetenzorientierung ergeben sich bspw. im Rahmen von Akkreditierungsverfahren, aber auch wegen der zunehmenden Selbstlernorientierung, besonders in berufsbegleitenden oder Fernstudienformaten.

Weitere Informationen zum Projekt „Offene Kompetenzregion Westpfalz" erhalten Sie auf der Projekthomepage.


 

Vortrag 1

Kompetenzorientiertes Lernen im Studium – Wo muss man ansetzen, um Kompetenzen wirkungsvoll zu fördern?
Prof. Dr. Niclas Schaper, Universität Paderborn

Montag, 05.11.2012

Eine zentrale Forderung der Bologna Reform ist, Studiengänge, Lehrveranstaltungen und Prüfungen kompetenzorientiert zu gestalten.
Studiengangsverantwortliche und Lehrende sind an vielen Stellen unsicher oder nicht hinreichend darüber informiert, wie diese Forderung realisiert
werden kann. Es stellt sich daher die Frage, wo man ansetzen muss und welche Konzepte geeignet sind, kompetenzorientiertes Lehren und Lernen
im Studium wirkungsvoll zu fördern. Anhand von Beispielen soll gezeigt werden, wie effektive Lerngelegenheiten zum Kompetenzerwerb in
unterschiedlichen Veranstaltungsformaten wirkungsvoll geschaffen und gestaltet werden können. Dabei gilt es auch zu klären, wie sich die Rollen von Lehrenden und Lernenden verändern oder wie der Lehr-/Lernprozess als kumulativer Kompetenzaufbau gestaltet werden kann. Ein entscheidendes Element kompetenzorientierten Lernens ist darüber hinaus das Prüfen. Dazu wird ein Ansatz vorgestellt, wie Prüfungsaufgaben und -anforderungen systematisch an
Kompetenzzielen ausgerichtet und in entsprechende Lernformen sinnvoll eingebettet werden können. Außerdem wird gezeigt, welche Formate für die Realisierung kompetenzorientierter Prüfungen besonders geeignet sind und wie kompetenzorientiertes Prüfen lernförderlich gestaltet werden kann.

Vortrag im mp4-Format:


 

Vortrag 2

Kompetenzorientierung im Kontext neuer Lerntechnologien
Prof. Dr. Per Bergamin, Leiter des Instituts für Fernstudien und
eLearningforschung, Fernfachhochschule Schweiz (FFHS)


 

Vortrag 3

Entwicklung von Selbstlernkompetenzen
Prof. Dr. Hermann J. Forneck, Direktor der Pädagogischen Hochschule der Nordwestschweiz

Montag, 03.12.2012

Es ist unbestritten, dass für pädagogische Professionalität ein bestimmter Bestand an Wissen und an professionellen Handlungspraktiken notwendig ist. Wie aber steuert man eine Hochschule, damit dieser Bestand sich nicht verfestigt? Und wie gelingt es, dass eine Hochschule ihr Lehrangebot nicht kanonisiert und parzelliert, sondern selbst immer fluid belässt? Letzteres ist, so die These des Vortrags, eine notwendige Bedingung einer glaubwürdigen Hochschullehre, wenn ein wesentliches Professionsziel darin besteht, dass Studierende am Ende ihres Studiums über hohe Selbstlernkompetenzen verfügen. Dazu wird anhand konkreter Beispiele Einblick in eine strategische Hochschulentwicklung gegeben, die auf verschiedensten Ebenen darauf zielt, nicht kanonisierte Wissensbestände sondern die Fähigkeit zu vermitteln, in einer kontingenten pädagogischen Wirklichkeit erfahrungs-, lösungs- und entwicklungsfähig zu werden.


Vortrag im mp4-Format:


 

Vortrag 4

Kompetenzorientierung und Heterogenität
Prof. Dr. Barbara Schwarze, Professorin für Gender and Diversity Studies,
Hochschule Osnabrück


Vortragsreihe „Herausforderung: Kompetenzorientierte Hochschule"

Auf dieser Seite finden Sie alle Vorträge der Reihe „Herausforderung: Kompetenzorientierte Hochschule". Das Anliegen der Veranstaltungsreihe ist die Unterstützung von Hochschullehrenden aller Fachrichtungen bei der Gestaltung und Begleitung von problemorientierten, kompetenzbasierten Lernprozessen. Dahinter verbirgt sich die Überzeugung, dass Kompetenzorientierung in letzter Konsequenz die Lehrqualität verbessert und somit das Renommee einer Hochschule erhöht werden kann. Ganz pragmatisch ergibt sich die Forderung einer Kompetenzorientierung aber auch aus den Anforderungen für Akkreditierungsverfahren. Weiterhin gewinnt  Kompetenzorientierung im Zuge der Öffnung von Hochschulen für nicht-traditionelle Zielgruppen (beruflich Qualifizierte, Fernstudierende, usw.), bspw. im Rahmen der Anerkennung von in der Praxis erworbenen Kompetenzen, zunehmend an Bedeutung.

Vortrag 1: Bildung durch Wissenschaft: Anfragen an die Kompetenzforschung (Arnold)

Vortrag 2: Messung, Anrechnung und Entwicklung von Kompetenzen (Hartmann)

Vortrag 3: Metakognition als Schlüssel zur Kompetenzentwicklung (Kaiser)

Vortrag 4: Multiple Kompetenz - Wege und Irrwege beim Übergang von der beruflichen zur "akademischen" Bildung (Rauner)

Vortrag 5: Siegeszug des Kompentenzdenkens (Erpenbeck)

Vortrag 6: Auswirkungen des Bologna-Prozesses: Eine Expertise der Hochschuldidaktik (Harteis)

Weitere Informationen zum Projekt „Offene Kompetenzregion Westpfalz" erhalten Sie auf der Projekthomepage.


 

Vortrag 1

Bildung durch Wissenschaft: Anfragen an die Kompetenzforschung
Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Arnold, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

Montag, 04.06.2012

Mit dem Anspruch der Öffnung der Hochschulen und einer größeren Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung verbindet sich die Notwendigkeit der Gestaltung von Übergängen zwischen den Bildungssystemen, ebenso wie zwischen individuellen Bildungslebensphasen. Aus bildungswissenschaftlicher Perspektive rückt damit die Vermittlung von Problemlösefähigkeiten, d. h. der Fähigkeit, in den unterschiedlichsten Arbeits- und Lebenskontexten zu bestehen und die Entwicklung der Kompetenz zum eigenständigen Erwerb von Kompetenzen in das Zentrum des bildungspolitischen Auftrags. In Verbindung mit der starken Effizienz- und Effektivitätsperspektive auf die Qualität von Bildungsprozessen kann somit von einem Paradigmenwechsel in der Hochschullehre gesprochen werden. Es stellt sich nunmehr die Frage, wie diesen Forderungen in der Praxis des Hochschulbetriebs nachgekommen werden kann. Hierbei gilt es, einerseits die grundsätzlichen Fragen zu beantworten, die mit diesem Weg hin zur Kompetenzorientierung verbunden sind. Andererseits nimmt die Stärkung der Selbstlernkompetenz der Studierenden ein erfolgskritisches Merkmal in der Konzeption von Lernarrangements ein.

Vortrag im mp4-Format:

 

Vortrag 2

Messung, Anrechnung und Entwicklung von Kompetenzen
Dr. Ernst Andreas Hartmann, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, Berlin

Montag, 11.06.2012

Die „Messung“ beruflich erworbener Kompetenzen hat im Hinblick auf die Durchlässigkeit im Bildungssystem, insbesondere zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung, in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Dies zeigt sich unter anderem auch in entsprechenden politischen Initiativen und Programmen auf Bundesebene, auf Länderebene und in gemeinsamen Bund-Länder-Maßnahmen.

Über die Messung von Kompetenzen hinaus ist die Kompetenzentwicklung auch ein zentrales Ziel von hochschulischen Bildungsformaten. Dabei stellen sich unter anderem folgende Fragen:

  • Wie können Lernergebnisse allgemein und speziell Kompetenzen in Anrechnungsverfahren erhoben werden? Welche Rolle spielen dabei Portfolioverfahren?
  • Welche Lernformate eigen sich im Rahmen „offener“, an nicht-traditionelle Studierende gerichtete hochschulische Bildungsangebote?

Auf diese Fragen wird vor dem Hintergrund von Erfahrungen aus der BMBF-Initiative ANKOM und dem Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ eingegangen.

Vortrag im mp4-Format:

 

Vortrag 3

Metakognition als Schlüssel zur Kompetenzentwicklung
Prof. Dr. Arnim Kaiser, Universität der Bundeswehr München

Montag, 18.06.2012

Metakognition richtet sich auf Denkstrategien bei der Problemlösung statt auf die konkrete Aufgabe selbst. Neben dem deklarativen Aspekt (Wissen um Denkprozesse) spielen die exekutiven Schritte Planen – Steuern – Kontrollieren eine zentrale Rolle bei der Problembearbeitung. Metakognitive Zugriffe erfolgen mit Hilfe ihnen affiner Techniken, etwa Selbstbefragung(-stechnik), paarweises Problemlösen, Lerntagebuch oder Portfolio. Angewendet werden sie zur Bearbeitung komplexer, problemhaltiger Aufgaben. Über das Maß, in dem dies gelingt, lässt sich das Kompetenzniveau bestimmen, über das der jeweilige Lernende aktuell verfügt. Wir unterscheiden vier zunehmend komplexer werdende Niveaus: (1) Wiedererkennen, (2) Anwenden von Algorithmen, (3) Organisieren, (4) Elaborieren. Erst aus dem Zusammenspiel von Metakognition und Kompetenzermittlung auf der Grundlage von Performanz lassen sich zielführende Wege der Lernoptimierung gehen. Diagnostisch und beratend begleitet werden sie durch das computergestützte Diagnose- und Beratungstool CiLBE (computerunterstützte individualisierte Lerndiagnose und Beratung Erwachsener).

Vortrag im mp4-Format:

 

Vortrag 4

Multiple Kompetenz - Wege und Irrwege beim Übergang von der beruflichen zur ‚akademischen‘ Bildung
Prof. Dr. Felix Rauner, Universität Bremen

Montag, 18.06.2012

Spätestens mit der verbindlichen Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen in der „akademischen“ Bildung (der EU) ist die internationale Diskussion zur „Verberuflichung akademischer Bildung“ (vocationalism in higher education) in der europäischen Bildungsdiskussion angekommen. Dabei geht es auch um die bildungstheoretische Entfaltung des Konzeptes der multiplen Kompetenz und seine Einordnung in eine Architektur durchlässiger Bildungssysteme. Welche Widersprüche und Probleme dabei auftreten, lässt sich anhand empirischer Untersuchungen zur Kompetenzentwicklung in berufsqualifizierenden Bildungsgängen zeigen. Als eine Möglichkeit zur Aufklärung (und Lösung) der Schwierigkeiten im Übergang von der „beruflichen“ zur „akademischen“ Bildung bietet sich eine Architektur paralleler Bildungswege an.

Vortrag im mp4-Format:

 

Vortrag 5

Siegeszug des Kompetenzdenkens
Prof. Dr. John Erpenbeck, Steinbeis University Berlin

Montag, 25.06.2012

Für mich eine der beeindruckenden Meldungen der letzten Wochen: „Physicists Seek To Lose The Lecture As Teaching Tool. The lecture is one of the oldest forms of education there is. But lecturing has never been an effective teaching technique …“ die Schlussfolgerung: Zuhören ist kein effektiver Lernweg. Intuitiv wussten das viele gute Pädagoginnen und Pädagogen, aber die Physikerinnen und Physiker lieferten, in Zusammenarbeit mit Kognitionswissenschaftlerinnen und- wissenschaftlern, harte Beweisdaten gegen den traditionellen Lehrbetrieb. Die Lehrenden müssen zum „guide on the side“, zu Verständniscoaches der Studierenden werden, nicht zu Wissenstransporteuren. Es gibt heute in Deutschland kein großes Unternehmen ohne ein eigenes Kompetenzmodell sowie eigenes Kompetenzmanagement. Warum sollte das für die großen Universitäten nicht gelten? Der Weg zu solchen Modellen, zu solchem Management ist klar zu zeichnen. Kompetenzen sind demokratisch, weil sie, informell erworben, institutionelle Zugangsbarrieren verringern. Kompetenzen sind, im Gegensatz zum rein berufsfeldorientierten Wissen, polyvalent praktisch nutzbar. Kompetenzen sind mit einem sogenannten ProfilPASS ebenso gut und ebenso ungenau zu erfassen wie mit anderen Leistungsnachweisen, sofern diese rein reproduktive Grenzen überschreiten. Der Siegeszug des Kompetenzdenkens ist unaufhaltsam.

Vortrag im mp4-Format:

 

Vortrag 6

Auswirkungen des Bologna-Prozesses: Eine Expertise der Hochschuldidaktik
Prof. Dr. Christian Harteis, Universität Paderborn

Montag, 09.07.2012

Im Vortrag werden die Ergebnisse einer 2010 durchgeführten Delphi-Studie über die Auswirkungen des Bologna-Prozesses aus hochschuldidaktischer Sicht vorgestellt. Über einen Zeitraum von neun Monaten wurden 31 ausgewählte Expertinnen und Experten der Hochschuldidaktik in vier Befragungsrunden über veränderte didaktische Anforderungen infolge des Bologna-Prozesses befragt. Die zentrale Fragestellung umfasste veränderte Kompetenzanforderungen an Lehrende und die Rolle von Hochschuldidaktik in der reformierten Hochschullandschaft. In der Delphi-Studie wurde ein Modell professioneller hochschuldidaktischer Kompetenz entwickelt. Auf Basis von Szenariobearbeitungen konnten die negativen Auswirkungen der Reform und hochschuldidaktische Eingriffsoptionen skizziert werden. Insgesamt bewerteten die Expertinnen und Experten die Ziele des Bologna-Prozesses positiv, sie benannten jedoch zahlreiche Umsetzungsprobleme und Mängel aufgrund fehlender Kompetenzen der Hochschullehrenden. Schließlich entwickelten sie Lösungsansätze durch hochschuldidaktische Qualifizierung und Beratung.

Vortrag im mp4-Format: