Fachliche Leitung: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Lachmann
Grundlagen, Diagnose, Prävention, Intervention
Schätzungen zufolge sind etwa acht bis zehn Prozent der Schüler*innen eines Jahrgangs von persistierenden Lernschwierigkeiten betroffen. Auch besonders begabte Kinder bleiben bezüglich der schulischen Leistungen oft hinter ihrem eigentlichen Potenzial zurück. Vorliegende Forschungserkenntnisse über Ursachenfaktoren und effektive Präventions- und Fördermaßnahmen werden in der Praxis in zu geringem Maße umgesetzt. Diese universitäre Weiterbildung befähigt Fachkräfte aus pädagogischen Berufsfeldern zu evidenzbasierter Diagnostik und Intervention auf der Basis umfassenden Hintergrundwissens über Inhalte und Methoden der Entwicklungs- und Pädagogischen Psychologie.
Zielgruppe
Der deutschsprachige Fernstudiengang richtet sich unter anderem an Personen, die in ihrem Arbeitsfeld mit kindlichen Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten konfrontiert sind und sich in den Bereichen Diagnostik beziehungsweise Intervention, für die Beratungen von Betroffenen und Einrichtungen sowie für Leitungstätigkeiten und wissenschaftliche Arbeit im Kontext der Lern- und Entwicklungsförderung weiter qualifizieren möchten.
Zielsetzung und Abschluss
Das Studium bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, praktische Handlungskompetenzen bezüglich der Diagnostik und Intervention bei Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten im Kindesalter auf der Grundlage wissenschaftlich fundierten Hintergrundwissens über Ursachen-, Risiko- und Schutzfaktoren auf individueller und kontextueller Ebene zu erarbeiten. Die Absolvent*innen sollen zur selbständigen Anwendung des erworbenen Wissens bei der Gestaltung förderlicher Lern- und Entwicklungsbedingungen befähigt werden.
Der erfolgreiche Abschluss wird durch ein Zeugnis der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, eine Urkunde über die Verleihung des akademischen Grades Master of Science (M.Sc.) sowie ein Diploma Supplement in englischer Sprache bescheinigt.
Das Studienkonzept

Studieninhalte
Der Studiengang umfasst 15 Pflichtmodule. Abgedeckt werden unter anderem die Themen
- psychologische Grundlagen von Lernen und Schulleistung,
- Methoden der Datenerhebung und -analyse,
- evidenzbasierte Diagnostik und Intervention,
- Lese-/Rechtschreibstörung,
- Dyskalkulie,
- Aufmerksamkeitsstörungen,
- Hochbegabung.
Studierende, die bei Aufnahme des Studiums keine ausreichenden Kenntnisse methodischer Grundlagen nachweisen können, belegen zu Beginn des ersten Semesters zusätzlich ein entsprechendes Einführungsmodul.

Zugangsvoraussetzungen
- Zugang mit Hochschulabschluss: Bewerben können sich Personen mit einem mindestens sechssemestrigen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in Psychologie, Pädagogik, Grundschullehramt, Lehramt bis einschließlich Sekundarstufe I, Sonderpädagogik, Heilpädagogik oder verwandten Fachgebieten und einer danach erbrachten mindestens einjährigen einschlägigen und qualifizierten Berufstätigkeit in der Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten bis einschließlich Sekundarstufe I nach deutschem Schulsystem oder einer äquivalenten einschlägigen und qualifizierten Berufstätigkeit.
- Zugang ohne Hochschulabschluss: Interessierte ohne ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, aber mit einer Hochschulzugangsberechtigung (z. B. Allgemeine Hochschulreife oder Meisterprüfung), haben die Möglichkeit, sich mit einer mindestens dreijährigen, einschlägigen und qualifizierten Berufstätigkeit über eine Eignungsprüfung für das Studium zu qualifizieren. Zusätzlich muss eine mindestens einjährige einschlägige und qualifizierte Berufstätigkeit in der Diagnostik und Förderung von Kindern mit Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten bis einschließlich Sekundarstufe I nach deutschem Schulsystem oder eine äquivalente einschlägige und qualifizierte Berufstätigkeit nachgewiesen werden.
Ausführliche und rechtsverbindliche Informationen zu den Zugangsvoraussetzungen finden Sie in der Prüfungsordnung des Studiengangs.

Ablauf und Organisation
Der Fernstudiengang Psychologie kindlicher Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten hat eine Regelstudienzeit von fünf Semestern (berufsbegleitend). Verpflichtende Präsenzphasen finden ein- bis zweimal pro Semester an einem (verlängerten) Wochenende in Kaiserslautern statt. Schriftliche Prüfungen, die ein Modul abschließen, sind Teil von Präsenzphasen.
Für die Studien- und Prüfungsleistungen ist ein wöchentlicher Zeitaufwand von etwa 15 bis 20 Stunden erforderlich. Diese Leistungen sind unter anderem in Form von Einsendeaufgaben, Klausuren, einer Hausarbeit sowie der Masterarbeit zu erbringen.
Auf einen Blick
Das Studienentgelt beträgt zurzeit 1.690 Euro pro Semester. Hinzu kommt ein Sozialbeitrag, der ab dem Wintersemester 2023/24 bis auf Weiteres 114 Euro pro Semester betragen wird. Das einmalige Entgelt für die Masterarbeit beträgt zurzeit 720 Euro. Nicht enthalten sind Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten im Rahmen der Präsenzphasen. Im ersten Semester über die Regelstudienzeit hinaus fällt lediglich der Sozialbeitrag an. Ab dem zweiten Semester über die Regelstudienzeit hinaus wird ein reduziertes Entgelt in Höhe von 30 Prozent des Semesterentgelts, unbeschadet der Kosten für die Masterarbeit, festgesetzt. Das Studienentgelt unterliegt nicht der MwSt. und kann steuerlich absetzbar sein, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Ein Antrag auf Ratenzahlung ist möglich.
Änderungen vorbehalten.
Durch die Eignungsprüfung für beruflich Qualifizierte ohne Hochschulabschluss soll festgestellt werden, ob die fachliche Voraussetzung der Bewerbenden mit der eines abgeschlossenen grundständigen Studiums vergleichbar ist. Der Antrag auf Zulassung zur Eignungsprüfung muss der Abteilung für Fernstudienangelegenheiten zugesandt werden.
Informationen zu den Fristen und Anforderungen werden rechtzeitig zur Verfügung gestellt.
Der Fernstudiengang beginnt zum Wintersemester im Oktober jeden Jahres. Informationen zum Bewerbungsverfahren und den Fristen werden hier zur Verfügung gestellt.
Die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Studiengangs Psychologie kindlicher Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten sind in der Prüfungsordnung festgelegt.
Die fachliche Leitung des Fernstudiengangs hat Prof. Dr. rer. nat. Thomas Lachmann (RPTU) inne. Wissenschaftliche Koordinatorin ist apl. Prof. Dr. habil. Maria Klatte (RPTU).
Der Fernstudiengang Psychologie kindlicher Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten ist für die Vergabe des akademischen Grades Master of Science (M.Sc.) akkreditiert. Verantwortliche Agentur für die Durchführung des Akkreditierungsverfahrens ist AQAS. Informationen zur Akkreditierung des Studiengangs werden auch in der Datenbank des Akkreditierungsrates zur Verfügung gestellt.
Die Berufsbezeichnung Psycholog*in setzt in der Regel voraus, dass ein Hochschulstudium mit Hauptfach Psychologie mit einem Diplom oder auf einen Bachelor folgend mit einem Master abgeschlossen wurde. Vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses, unter Berücksichtigung des EU-Rechts und dem Konsens der in der EFPA (European Federation of Psychologists‘ Associations) zusammengeschlossenen nationalen Psycholog*innenverbände folgend bewertet der Berufsverband deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) deutsche Bachelor- und Masterstudiengänge mit Hauptfach Psychologie. Eine Liste der vom BDP anerkannten Studiengängen informiert darüber, welche Studiengänge zu einer Vollmitgliedschaft im BDP und zur Führung des Titels Psycholog*in berechtigen sowie zur Verleihung des Europäischen Zertifikats in Psychologie (EuroPsy) führen können.
Das Absolvieren des Masterstudiengangs Psychologie kindlicher Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten allein (ohne einen anerkannten Psychologie-Bachelor) berechtigt nicht zum Führen des Titels. Die Anerkennung eines Studiengangs in der Liste des BDP bedeutet nicht automatisch, dass der Masterabschluss im Studiengang Psychologie kindlicher Lern- und Entwicklungsauffälligkeiten den strengen Kriterien des Psychotherapeutengesetzes genügt und Sie automatisch Zugang zur Ausbildung zum*zur Psychologischen Psychotherapeut*in bzw. zum*zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in haben. Bitte nehmen Sie bei Interesse an einer therapeutischen Ausbildung direkt mit dem gewünschten Ausbildungsinstitut Kontakt auf, um die dort geltenden Zulassungskriterien zu erfragen.
Das Wesen eines Fernstudiums besteht darin, dass die Studierenden nicht zur Hochschule kommen, sondern die Hochschule gewissermaßen zu den Studierenden kommt. Sowohl die Studienorganisation als auch die didaktische Ausrichtung der Studienmaterialien orientieren sich am Konzept des „Independent Learning“: Die Eigenverantwortlichkeit der Lernenden für ihren Lernprozess wird durch ein Lehr-Lernarrangement unterstützt, das aus einer Kombination von Selbstlernmaterialien, Präsenzphasen und onlinebasierter Interaktion im Online-Campus besteht. Jeder Studiengang verfügt über diese virtuelle Lernumgebung, die durch den gesamten Verlauf des Studiums leitet. In den Präsenzphasen werden die im Selbststudium erarbeiteten Inhalte im Rahmen von Übungen und Gruppenarbeiten vertieft und vor dem Hintergrund aktueller Fragestellungen diskutiert.
Wir sind gerne für Sie da

Dipl.-Psych. Cosima Jergens

Dr. Marita Konerding

Sina Hein
Fragen zu Bewerbungs- und Prüfungsverfahren beantwortet die Abteilung für Fernstudienangelegenheiten.